Düsseldorf Senators    Teil 1

In Knittkuhl, einer kleiner Siedlung in der Nähe von Düsseldorf, trafen sich im Sommer 1985 vier Freunde, um auf einer Segelflugwiese das nachzuspielen, was im holländischen Fernsehen als "Honkball" zu sehen war: Baseball. Ausgerüstet mit Holzschläger, selbstgebauter Homeplate, geliehenem Handschuh und einem Tennisball wurden damals die ersten Würfe, Schläge und Fänge gemacht. Die vier Baseballbegeisterten hießen Guido und Udo Hücking, Björn Petersen und Jörg Hansen. Dies bekamen zwei Spieler des Düsseldorfer Footballclubs "Bulldozer" mit, die zufälligerweise mit ihrem Auto an der Wiese vorbeifuhren. Man kam ins Gespräch und die vier Baseballanfänger wurden eingeladen, beim Aufbau einer Baseballabteilung mitzuwirken. Die Trainingseinheiten sollten auf der Sportanlage des Geschwister-Scholl Gymnasiums in Düsseldorf stattfinden. So trudelten am ersten Trainingstag neben den vier Knittkuhler Jungs eine Handvoll baseballbegeisterter Schüler ein, die unter der Leitung des Sportlehrers Andreas Gams lernen wollten, wie man Baseball spielt. Die einzigen mir bekannten Düsseldorfer Mannschaften, die in dieser Zeit Baseball spielten, waren die "Düsseldorf Diamonds", unsere zukünftigen stärksten Konkurrenten sowie eine kurzlebige Schülermannschaft, die sich "Incredibles" nannte. Die Baseballabteilung der Düsseldorf Bulldozer war also geboren. Zu den ersten Spielern zählten – neben den oben erwähnten Knittkuhlern: Torsten Abels, Stefan Maly, Dirk Speier, Matthias Ferber, Boris Damann, Stefan Fuchs, Hans Dieter Hucke, Carsten Mengelee und ein paar Gestalten, die später z. B. als Autoknacker Karriere machen sollten, deren Namen ich aber eider vergessen habe. Nach einigen Wochen war man so weit trainiert, um ein erstes Spiel zu bestreiten: In gelbe Footballuniformen gesteckt, brach man nach Bielefeld auf, um dort gegen die damaligen Lokalmatadoren, die "Peanuts" anzutreten. Das Spiel wurde überraschenderweise mit 4 : 3 gewonnen, was einen guten Eindruck vom damaligen Spielniveau im deutschen Baseball vermittelt. Was den Bulldozern zugute kam, war die ausgeprägte Sportlichkeit der meisten Spieler: man lernte schnell und intuitiv und konnte im Training schnell erste Erfolge verbuchen. Das zweite Spiel führte die Mannschaft nach Zülpich zu den "Eagles". Dort wollte man zunächst erstmal erklären, was denn eigentlich eine Strikezone sei. Das Spiel ging zwar mit 21:22 verloren, aber man hatte sich den Respekt des Gegners redlich verdient. Warum aus den "Bulldozern" schließlich die "Senators" wurden (das Maskottchen rechts, das ich damals entworfen habe, scheint irgendwie immer noch zu existieren), wird im zweiten Teil der "Saga" erzählt.