Airfix und Revell    Krieg im Kinderzimmer

Mit einer Junkers Ju 87 "Stuka" fing es an: Ich bekam den Flugzeugbausatz von einem Kindergeburtstagsgast geschenkt und war sofort infiziert. Ich weiß nicht, wieviele Flugzeug-, Schiffs- und Helikoptermodelle ich seit diesem Tag in meiner Kindheit gebaut habe, aber es werden Dutzende gewesen sein. Ein Dilemma bei Flugzeugbausätzen war immer die Entscheidung, das Modell mit ein- oder ausgeklapptem Fahrwerk zu bauen, ein Genuss war es, die letzten Hoheitsabzeichen auf das fertig bemalte Flugzeug zu kleben (wehe, die filmdünnen Aufkleber waren im wasserbad kaputtgegangen!) und dann mit ein paar Pustern die beweglichen Propeller zu starten. Dazu gab es die wunderbaren Airfix-Soldaten im passenden Maßstab. Gesammelt wurde in einer Dash Waschmitteltonne, die bis zum Rand mit Waterloo- und Weltkriegssoldaten gefüllt war. Wurden sie rausgeholt, war Krieg im Kinderzimmer angesagt: Japse kämpften gegen Amerikaner, Deutsche Infanterie gegen Engländer, Schotten gegen Franzosen. Ob Kinder mit solchen Dingen heutzutage noch spielen? Mir hat's jedenfalls nicht geschadet.